Lobenberg: Winzer Nicolas Boiron: »Am ehesten würde ich den Jahrgang 2023 mit dem ebenfalls sehr sonnenreichen 2020 vergleichen, weil es eben auch diese satte Reife bei gleichzeitiger Eleganz hat. Es ist etwas eleganter und feiner als 2022.« Den Wein hat Boquest des Papes auf Anraten und mit Beratung des bekanntesten und besten Consultant Philippe Cambie, der leider 2021 verstorben ist, als neue Cuvée ins Leben gerufen in 2020. Er stammt aus 7 verschiedenen Parzellen in Pignan, wo auch Rayas seinen Pignan macht. Also Hochlage, im Norden der Gemeinde, unweit von Château Rayas gelegen. Pure Grenache von 70 bis über 100 Jahre alten Reben auf sandigen Böden. Die reine Eleganz. Über einen Monat auf der Maische, komplett als Ganztraube, Ausbau in Fuderfässern. Und die Ähnlichkeit zu Rayas ist bestechend, die Lage ist schon sehr unique und hat einen klar erkennbaren Eigengeschmack, egal welcher Winzer. Die Nase ist burgundisch ohne Ende, wir kennen das von Emmanuel Reynaud, Kirsche in allen Schattierungen, dann sehr floral mit Veilchen, Rosenblättern und Lavendelstrauch. Der 2023er ist etwas floraler und eleganter als der mediterrane 2022er. Bisher gab es diese Cuvée nur 2020, 2022 und 2023, in 2021 und 2024 wurde keiner erzeugt, weil die Parzelle so klein ist, da muss die Erntemenge stimmen. Die Kirsche schmilzt auf der Zunge, alles fließt, wunderbar balanciert und cremig. Tannine so hintersinnig und zart, dass sie die Zunge nur streicheln. Man schmeckt die hohe Reife der Trauben und dennoch ist die Eleganz der Lage noch immer präsent. Das ist ein Traumstoff wie 2016, nur etwas weniger wuchtig.