Lobenberg: Dass sehr spezielle Terroir des Greves, ein urzeitliches Flussbett, prägt den Wein in seiner hohen Mineralität, kalkig, salzig, eher karg und rauh und kantig als süß. Deshalb immer deutlich vom mineralischen Untergrung und vom Holz geprägte Nase, Tabak, Röstaromen, verbranntes Fleisch, Teer und Holzkohle, dann kommt schwarzer Tee, Brombeere, Cassis, nur langsam stellt sich rote süße Kirsche ein und hohe Mineralität, Salzigkeit schon in der Nase, Steinmehl, leicht exotischer Hauch, vielleicht sogar etwas Passionsfrucht. Feigen und Datteln, rassig, deutlich mehr Dampf im Mund als der Clos du Roi, fast extrem in seiner säurebeladenen Mineralität mit Salz und Steinen, sehr lang und grandiose Geradlinigkeit, krautwürzig, konzentrierte, aber wenig süße Himbeere, auch Erdbeere als Konzentrat ohne die übliche Süße, die Mineralität dominiert alles, drückt alle Süße weg, lang und komplex, fast agressiv, zwei Minuten nachhallend, erst sehr langsam stellt sich rote, nur erahnt auch süße Frucht ein, die allerdings mehr als Vision der Zukunft zu deuten ist. Ein 1er Cru von der Cote de Beaune, aber der Cote de Nuits deutlich ähnlicher. Blind wahrscheinlich für einen Gevrey oder Nuits 1er Cru gehalten. Der Wein hat in seiner mineralischen Rassigkeit wirkliche Größe und wird nach 10 Jahren den charmanten und femininen Clos du Roy übertreffen. 95-96/100