Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release)

Perrin / Beaucastel: Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release) "Les Chapouins" 2014

Zum Winzer

97–98
100
2
Grenache, Mourvedre, Syrah
5
rot, trocken
Gereift
14,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
fruchtbetont
niedrige Säure
3
Lobenberg: 97–98/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release) "Les Chapouins" 2014

97–98
/100

Lobenberg: Bis 2006 war das Projekt Chapouin ein mehr oder weniger gewollter Unfall. Ab dem Jahrgang 2010 ist dieses Projekt ein wiederkehrendes System, dass nur in lagerfähigen und von der Familie Perrin für groß gehaltenen Jahrgängen aufgesetzt wird. Das hier ist der Original Chateau de Beaucastel 2014. Nur ein 3000 Liter Fuder, insgesamt etwa 4000 Flaschen. Das wurde dann 5 Jahre lang im großen Holz belassen, immer spundvoll. Danach mindestens 2 Jahre Flaschenlager. Reif aber überhaupt nicht oxydiert. Methode Vega Sicilia, Tondonia oder Bruno Giacosa, mal sehen was dabei rauskommt und wann der Wein perfekt ist. Der 2014er kommt erst 2022 auf den Markt. Nach dem ersten Experiment mit dem im Grunde ungeplanten 2006er beschloss man, dieses Modell zum eigenen Ruhm und zu Gunsten der weltweit besten Importeure und Genießer unregelmäßig fortzusetzen. Denn es ist immer ein gewisses Experiment mit einem extrem langsam vergärenden Fuder des originalen Beaucastel Chateauneuf, aber Tondonia, Vega Sicilia und Giacosa machen das Gelingen ja vor. Für uns umso schöner, kann man so doch dem staunenden Publikum einen reifen und zugleich sehr lebendigen und druckvollen Chateauneuf der Extraklasse zeigen, ein Beweis der Ausnahmestellung dieses biodynamisch arbeitenden Weinguts Chateau Beaucastel. Nach 5 Jahren Ausbau ist die Zeit gekommen und ab auf die Flasche. Um den Markt mit der winzigen Menge weit nach Abgabe des ursprünglichen 2014ers nicht zu verwirren dann lieber unter dem Label Famille Perrin 'Les Chapouins“ statt dem eigentlichen Beaucastel late released etikettiert. Ich persönlich finde die länger Fass-gereiften Weine zumindest im Genuss unterhalb der zehnjährigen Flaschenreife immer besser, aber sei’s drum. Wir verkaufen den regulären Beaucastel eben En Primeur mit Auslieferung 2 Jahre später und solange es ab und zu mal ein Fass gibt, welches einen Late Release bekommt, dann sind wir auch froh und glücklich. Hoffen wir mal, dass die Zuteilung ausreichend wird. Die Nase des Le Chapouin ist dem originalen 14er Beaucastel noch immer verblüffend ähnlich. Das war ein sehr schönes, feines, elegantes, geschliffenes Jahr mit hohem Spaßfaktor in Châteauneuf. Es war kein fettes, sondern ein spielerisches Jahr, was dennoch Charme und Substanz hat. Dieser 2014er kommt mit einer blitzsauberen Kirschnase mit Pfirsich und Mango Unterlage, Veilchen, Flieder, nur helle Lakritze. Sehr verspielt und atemberaubend duftig. Trinken Sie ihn etwas kühler, so wie ich jetzt hier meine Probe. Das ist eine berauschende Nase, so schick. Es macht soviel Freude einen Châteauneuf so viele Jahre im Fass zu haben. Diese Eleganz, wie wir sie sonst nur kennen von einem Vina Tondonia Gran Reserva, der nach 20 Jahren auf den Markt kommt oder einem Vega Sicilia Unico. Bei diesen Häusern ist die lange Fassreife Standard. Durch diesen glücklichen Umstand der ursprünglich 2006 steckenbleibenden Gärung gehört eben Beaucastel auch hin und wieder dazu. Wie gesagt es handelt sich hier zu 100% um den Château Beaucastel 2014, nur wird er eben umbenannt, um die Verbraucher nicht zu verwirren wegen dem Late Release. Vielleicht haben sie ja noch 2014 Châteauneuf Beaucastel im Keller. Dann können Sie den direkten Vergleich machen und werden feststellen, dass diese Châteauneuf Grand Reserve durchaus mithalten kann, ja womöglich sogar frischer und viel höher im Genussfaktor ist. Der Mund hat richtig viel Gripp, das erstaunt mich jetzt, dass nach so vielen Jahren noch so viel Salz und Mineralik im Vordergrund steht. Sehr lang die Zunge herunterlaufen, das Tannin ist seidig und geschliffen, dennoch satt vorhanden. Da ist ein irrer Zug in diesem Wein und trotzdem diese schöne Reife und diese große Harmonie durch den langen Ausbau. Superber Stoff für in Anbetracht der Reifezeit ziemlich akzeptablen Preis. 97-98/100

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Beaucastel Chateauneuf du Pape (Late Release)