Bartolo Mascarello: Dolcetto d'Alba 2023

Lobenberg: Dolcetto ist eine ordentliche Diva im Weinberg. Maria Teresa sagt, sie muss wesentlich mehr bearbeitet werden als Nebbiolo. Die Dolcetto-Reben stehen zum Teil in Rue, ganz in der Nähe zu Maria Teresas’ Nebbiolo-Lage, zum größeren Teil in Morrobiolo di Bussia, wo auch ihre Freia herkommt. Es gibt jedes Jahr nur eine winzige Menge von 6.000 Flaschen. Die Trauben werden in der Regel Mitte September gelesen und dann für neun Monate in großer slawonischer Eiche ausgebaut, das Fass ist mittlerweile über 20 Jahre alt. Im Juli auf die Flasche gefüllt. Dolcetto ist im Vergleich zum Nebbiolo ein richtiges Sensibelchen. Zum einen, weil die Traubenschalen viel dünner sind, zum anderen verrieseln während der Blüte auch einzelne Beeren. Es ist äußerst selten, eine komplette Traube mit allen Beeren zu ernten. Mittleres, vibrierend leuchtendes Violett. Schöne ultra aromatische Nase mit Veilchen und intensiv duftigen blauen und weißen Blüten, ein zarter Hauch Vanille und braune Würze sowie Lakritz auf dunklen Beeren. Blaubeeren, Brombeeren und Schwarzkirschen. Dieses Jahr ist dieser Dolcetto ultra elegant, ultra frisch und präzise – der Wein hat 13% vol, in den Vorjahren war es gut 1% vol. mehr. Cassis und knackige Blaubeeren mit Minze und aromatischen Kräutern mit ausgleichender und frischer Säure. Die Tannine sind fein und dennoch hinterlassen sie leichten Gripp. Im Nachhall bleiben Veilchen, Bitterorangen und blaue Blüten im Mund. Nichts zum Niederknien, aber auch kein gewöhnlicher Dolcetto – er hat den magischen Bartolo Mascarello Fingerabdruck – es lebe die Trinkfreude!