Lobenberg: Eine Spezialcuvée aus Auxey-Duresses von uralten Reben. Die Bodenarbeit wird ohne chemische Herbizide betrieben. Alles wird in selektiver Handlese geerntet. Nach der Ganztraubenpressung erfolgen Gärung, biologischer Säureabbau und Ausbau seit 2016 jetzt zum ersten Mal im 350 Liter Halbstückfass und nicht mehr im traditionellen Burgunder-Barrique. Helles Gelbgold mit silbernen Reflexen. Die Nase ist sehr zurückhaltend, ganz dezent vom Holz geküsst, nur im Hintergrund wahrnehmbar, mehr vom Hefeausbau geprägt, Popcorn, gelbe Pflaume, Mandeln, Walnuss, Renekloden, erstaunlicher Weise etwas Sanddorn und ein Hauch Kimchi. Der Wein erinnert an die großen Weine von Silvain Pataille aus Marsannay, ein größeres Kompliment kann ich nicht machen. Im Mund leitet den Chardonnay eine feine Säure, die von der kühlen Appellation berichtet. Das ist ein ganz schlanker Chardonnay, zart und elegant am Gaumen, fast tänzelnd für einen weißen Burgunder, und doch ungemein hintergründig und komplex. Sehr kühl und salzig. Mit viel Druck und feiner Frucht. Sehr schöne Länge. Agnes betreibt hier keine Batonnage, also das Aufrühren der Hefe, daher bleibt der Auxey-Duresses so wunderbar auf der filigranen Seite. Die durchschnittlich 80 jährigen Reben, die hier in den Wein wandern, sorgen für den nötigen Tiefgang. Ganz feiner weißer Burgunder, so eine Art zarter und superfiligraner, extrem individueller und eigenwilliger Meursault. Die große Freude am Trinken kommt zumindest für den versierten Genießer auf! 95-96/100