Lobenberg: In Aloxe-Corton gibt es neben dem Kalksteinanteil auch einen großen Anteil blauen Lehms, also hohe Eisenanteile, außerdem ist Aloxe-Corton kühler als die Lagen in Beaune und Chorey-les-Beaune. Das zusammen mit dem Eisenanteil gibt deutlich würzigere, schwarzfruchtigere Weine. Etwas kühler in der Charakteristik, aber gleichzeitig mächtiger und kraftvoller im Ausdruck. Die Weine erinnern immer ein wenig an Clos de la Roche Grand Cru aus der Cotes de Nuits, der weißblaue Lehm und die Kühle des Terroirs sind wohl dafür verantwortlich. Die Trauben werden komplett entrappt und dann nach einer Kaltmazeration im Beton spontan vergoren. Danach erfolgt die Malo und Ausbau für über 18 Monate in zur Hälfte neuen, zur Hälfte gebrauchten Barriques ohne Bâtonnage. Seit dem Jahrgang 2014 setzt man nach der Entrappung eine optische Traubensortiermaschine zusätzlich zur strengen Lese im Weinberg ein. Das gibt den Weinen nochmal ein Plus an Feinheit und Klarheit der Frucht, denn unreife oder unkorrekte Beeren werden per Luft rausgeschossen, und auch Stiele, Rappen oder anderer Beifang kommen nicht durch diese Kontrolle. Hier gab es zum Glück fast normale Mengen, da die Spätfröste hier milder waren oder ausblieben. Eine äußerst delikate Nase mit viel ätherischen Noten, Kirsche in purer Form und kandiert. Dann Zitrus, auch Johannisbeere, etwas Blaubeere. Am Gaumen ist das ein ganz fruchtgeprägter, weicher, ja charmanter Pinot Noir. Die Betonung liegt auch dem Trinkfluss. Charmant, nicht tief, aber völlig entspannt und fein. Die Säure ist wunderbar integriert, die Frucht auf der roten Seite, was ungewöhnlich für die doch eher dunkleren Aloxes ist. 92-93/100