Ein zeitloser Klassiker, der Champagner, der wahrscheinlich am häufigsten auf Weinkarten der gehobenen Gastronomie vorkommt, eine Institution was Qualität angeht und eine Ikone, die selbst die erste Wahl des wohl bekanntesten Geheimagenten der Geschichte ist.
Die Rede ist selbstverständlich von James Bond - und von Champagne Bollinger. Das 1829 in Aÿ gegründete Champagnerhaus ist eines der wenigen großen Häuser, die noch in Familienbesitz sind. Und das seit fast 200 Jahren! Der unverkennbare Stil von Champagner Bollinger beruht im Prinzip auf fünf Säulen: 1. Eigene Weinberge. Champagne Bollinger besitzt rund 180 Hektar eigene Weinberge. Davon allein 85 Prozent Grands und Premiers Crus. 2. Pinot Noir. Die unverkennbar filigrane Pinot-Noir-Traube gibt den Champagnern einen besonders charmanten, sehr weinigen Stil. 3. Die Reserveweine. Die Special Cuvée besteht aus einem Großteil an Reserveweinen, der den Hausstil repräsentiert. Zudem reifen die Grundweine in Magnumflaschen, die anstatt wie heute weitgehend üblich, nicht mit Kronkorken, sondern mit echtem Kork verschlossen werden, da dies eine kontrollierte Reifung erlaubt. 4. Die Holzfässer. Bei Champagne Bollinger wird bewusst auf Mikrooxidation gesetzt. Die Grundweine reifen im Holz. 5. Die Reifezeit. Die komplette Kollektion von Champagne Bollinger reift stets doppelt, wenn nicht gar drei Mal länger als die Appellation es vorgibt. So können sich die Weine ideal entwickeln, an Komplexität gewinnen und runder werden.
Eleganz und Finesse mit der dezenten Kraft und fülligen Komplexität der großen Champagner kombiniert ergeben ein herrliches Gesamtpaket. Und das bereits ab dem Einstieg!
Das berühmte Zitat „Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich alleine bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.“ stammt von Elisabeth Bollinger, die die Geschicke des Hauses von 1941 bis 1971 leitete. In den letzten Jahren wurde die Bedeutung des Zitats immer aktueller, denn längst wurde auch außerhalb Frankreichs bekannt, dass Champagner nicht nur zum Anstoßen gedacht ist, sondern zu vielen Anlässen passt, sogar als Essensbegleiter. Die Champagner von Bollinger sind durch ihre Komplexität und Fülle, die trotz der herausragenden Perlage eine gewisse Nähe zu Stillweinen zeigt, besonders in der Gastronomie weltweit geschätzt, da sie so vielseitig zu kombinieren sind.
Die Weinberge für Pinot Noir, der den Stil von Bollinger prägt, befinden sich an der Montagne de Reims, der top Appellation für die Rebsorte. Das Haus geht sogar so weit, dass die meisten Chardonnay Trauben für die Champagner von der Côte des Blancs stammen, dem Chardonnay Mekka der Champagne.
Bereits die Special Cuvée, der Einstieg in die Bollinger-Welt, verbringt über drei Jahre in der Flasche, bis sie dégorgiert wird. Beim Grande Année gibt Bollinger fünf Jahre Reife vor, die R. D. (Récemment Dégorgé) muss mindestens volle acht Jahre auf der Flasche reifen. Bei allen Weinen wird nur die erste Pressung für den Grundwein akzeptiert, der Most aus den kräftiger gepressten Trauben wird weiterverkauft. Alle Champagner kommen somit erst trinkreif auf den Markt, auch wenn Kenner schon lange wissen, dass die Jahrgangs- und Prestige-Champagner außerordentlich gut reifen. Für den R. D. werden nur Grundweine aus den besten und lagerfähigsten Jahrgängen verarbeitet. Die niedrige Dosage von 3–4 Gramm pro Liter ergibt einen ungeschminkten Jahrgangschampagner, der durch seine lange Lagerung auf der Hefe enorm vielschichtig und balanciert daherkommt. Der bewusst als weinig zu bezeichnende Geschmack, der von der Ausbauart und Betonung der Pinot-Noir-Traube herrührt, erlaubt eine leicht angehobene Serviertemperatur von circa 8–10 Grad Celsius. Die kraftvolle Art prädestiniert alle Bollinger Champagner daher auch zu idealen Speisebegleitern, die ganze Menüs abdecken können. Ein echter Allrounder, der nicht nur als Solist oder Aperitif brilliert, sondern durch den ganzen Abend begleiten kann.