Lobenberg: Der Begriff Les Demoiselles wurde historisch sowohl für Weine aus dem 1er Cru Les Demoiselles (ein Teil von Les Caillerets) als auch für die Chevalier-Montrachets verwendet, die im nördlichen Teil des Weinbergs wachsen. Im Jahr 1913 erwarben sowohl Louis Latour als auch Louis Jadot einen 0,51 ha großen Plot in Les Caillerets. Diese Weinberge tragen heute den Namen »Les Demoiselles« zu Ehren der Töchter eines Generals aus Beaune aus dem frühen 19. Jahrhundert, Adèle und Julie Voillot, die Eigentümerinnen des Weinbergs waren und unverheiratet starben. 1939 gelang es Louis Jadot und Louis Latour, die Parzellen von Les Demoiselles zum Grand Cru zu erheben und in den Chevalier-Montrachet einzugliedern. Insgesamt wurden bei dieser Gelegenheit 1,02 ha von Les Demoiselles zu Chevalier-Montrachet erhoben. Heute gilt es vielen Insidern als die beste Weißweinlage des Burgunds?! Energetischer und vibrierender als Le Montrachet, feiner und mineralischer als Batard. Dichte Agrumenfrucht mit viel Salz und Struktur, weißer Pfirsich, weißer Pfeffer und fester Kalksteinabdruck. Fast dekadente Seidigkeit in der Textur. Der 2022er ist dichter und kompakter, dafür ist 2023 etwas seidiger und mehr im Fluss. 2022 läuft auf intensiven Gerbstoffen, die vom der Wärme des Jahrgangs berichten, 2023 ist weniger strukturiert, dafür etwas schlanker und rassiger. Welches der beiden Jahre im Weißwein die Nase vorne hat, steht in den Sternen, 2022 mag beeindruckender sein, aber in den ersten Jahren wird sich 2023 feiner trinken. 97-100/100