Lobenberg: Der Charmois ist für einen Saint Aubin wie im Vorjahr verblüffend geschmeidig und rund. Er hat eine angenehme Cremigkeit, ist nicht so reduktiv-straff wie Hubert Lamy, sondern klassischer, runder in der Auslegung. Die Straffheit und das Grüne von Saint-Aubin, das manchmal auch ein bisschen aggressiv sein kann, ist schön warm eingepackt in 2023. Wir sind etwas gelblicher in der Frucht, es geht mehr zur Mirabelle, Reineclaude, ein Maul voll Wein. Die kräftige Prise Salz, die Saint-Aubin immer hat, bewahrt den Charmois im Mund davor wirklich in die Breite zu gehen. Er hat schon ziemlich viel Zug für seinen dichten Körper. Es ist schon deutlich reifer als das schmale 2021, auch wenn viel über die Verwässerung der 2023er gesprochen wird, aber die Hitze zur Zeit der Lese hat die Trauben relativ schnell wieder einkonzentriert. Es mangelt jedenfalls absolut nicht an Körper, nichtmal in Saint-Aubin, ganz im Gegenteil. Irgendwo eine Mischung aus 2015, 2020 und 2022.