Lobenberg: Die Weißen bekommen bei Saint Genys einen sehr klassisch-burgundischen Ausbau, Spontane Vergärung im Fass, rund ein Viertel Neuholz, dann für etwa 10 Monate darin ausgebaut. Anschließend geht es noch für ein paar Monate in Edelstahl vor der Abfüllung. Der Clos Saint Jean umschließt die Domaine Saint Genys, in der Tat liegt sie genau in diesem historischen Terroir, der einer der ersten Crus der Gemeinde war. Und in Chassagne spielt heute die Musik der wohl dynamischsten Weine der Cote de Beaune. Im Vorgarten der Domaine steht ein winziger Plot, auch er gehört zum Clos Saint Jean. Die Domaine ist im wahrsten Sinne des Wortes mit diesem Cru verwoben, es ist ihr Hausberg. Sehr hoch gelegen, direkt am Waldrand, viel purer Kalkstein mit rötlichem Einschlag. Früher und auch heute noch ist der Cru vor allem für herausragende Pinot Noirs bekannt. Ramonet und Paul Pillot sind Nachbarn. Man hat eine geniale Balance aus dem weißfruchtigen, angenehm geschliffenen Druck von Chassagne und der im Untergrund lauernden, salzigen Muschelschalenmineralität. Ein besonderer Weinberg. Für ein kühleres Jahr wie 2021 ist eine so warme und druckvolle Lage natürlich vorteilhaft, denn die Trauben reifen hier eigentlich heute jedes Jahr voll aus. In der Nase Boskoop-Apfel, geröstete Nelke, rote Zitrone und etwas Roiboostee. Diese faszinierende Balance ist wirklich das, was Saint Genys so herausragend macht. Es gibt hier keine Extreme, nur Feinheit, alles passt zusammen. Ein großer Burgunder, der in sich ruht. 96+/100