Lobenberg: Dieser (Zweit-)Wein ist ein Generationsprojekt und gereicht seinem Namen alle Ehre. Er trägt den Namen des Besitzers mit dem Untertitel 'Pere et Fils', denn seit der Gründung wurde das Zepter stets an den oder die Söhne weitergegeben. Das ist im Grunde kein klassischer Zweitwein, wie manche schreiben, dies hier ist eine besondere Cuvée von einer Einzellage mit durchschnittlich 50 Jahre alten Rebstöcken. Geschaffen ursprünglich nur für den englischen Markt aber der Erfolg hat den Wein dann international verselbstständigt. Der Wein enthält auch Grenache, speziell vor Jahrzehnten für diese Cuvee gepflanzt. Stilistisch ein Hauch Gigondas mit etwas Saint Joseph von der Nordrhone. In der Nase erst eingekochte Früchte, Johannisbeere, Schlehe, vielleicht ein Hauch Blaubeere, schwarzfruchtig dazu, dann aber auch getrocknete Pflaume und Dattel mit reifer Walderdbeere. Sehr deutlich Leder und ein ganzer Kräutergarten südfranzösischer Regionen. Im Mund wieder Johannisbeere, schwarzkirschig, aber auch eine klare Lakritz-Spur ist erkennbar. Und frische Minze? Vor allem eine enorme Mineralik mit angenehmen Tanninen, weich und kleidend. Die passgenaue Säure trägt den Wein lange auf der Zunge. Runder Abgang mit schönem Rückgeruch der Johannisbeere. Dieser Wein ist schnörkellos, gradlinig und perfekt ausgewogen. Trinkfreude pur. 92+/100