Clos de Vougeot Grand Cru 2021

Domaine d'Eugenie: Clos de Vougeot Grand Cru 2021

Limitiert

Zum Winzer

97–98+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2059
Verpackt in: 3er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
frische Säure
3
Lobenberg: 97–98+/100
Tim Atkin: 97/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Clos de Vougeot Grand Cru 2021

97–98+
/100

Lobenberg: Die Parzelle von 1,3 Hektar im Clos de Vougeot von d’Eugenie liegt auf dem oberen Teil des Hügels, links vom Château. Der Boden im oberen Teil der Parzelle ist Tonkalk, und der untere Teil ist geprägt von Tonschluff. Ersteres bringt mehr Tannin und Länge, und der lehmigere Part sorgt für eine rundere Frucht. Auch der Clos de Vougeot bekommt dieselbe Behandlung wie alle Grands Crus bei Eugenie. Das heißt vier bis fünf Tage Kaltmazeration, dann sogar zu 70% unentrappt im offenen Holzgärständer spontanvergoren und zu 80 Prozent im neuen Barrique ausgebaut. Clos de Vougeot ist ein hochumstrittener Grand Cru. Die besten Winzer machen hier Weine, die zur absoluten Spitze des Burgunds zählen. Je nach Lage der Parzelle und der Fähigkeit des Winzers kann es aber auch nur Mittelfeld ergeben. Bei Eugenie bekommt man den Clos Vougeot stets zuletzt zum Probieren, denn er ist in der Regel der am festesten verwobene, engmaschigste und reduktivste Wein in der Range. Er hat eine geradezu mysteriöse Spannkraft, die ihn zusammenhält wie ein Expander. Es ist kein fetter, opulenter Clos de Vougeot, die es ja durchaus auch gibt – nein, ganz im Gegenteil. Doch aromatisch ist er, eine ganz wunderbare, verführerische Frucht hat er sogar. Satte blaue Frucht, wilde Waldbeeren, frischer Tabak, frisch geteerte Straße. Die hohe Spannung und geniale Frische sprungen schon im Bouquet aus dem Glas. Darunter eine glockenklare, sehr transparente Schattenmorelle mit nur ganz feinen dunklen Einflüssen. Alles ist fein verwoben und engmaschig, aber hat eine wunderbare Extraktsüße im Kern. Wie ein Sprinter im Startblock, der nur darauf wartet loszuschießen. Im Mund schießt er dann auch los, denn hier kommt überraschenderweise etwas mehr Charme als erwartet. Wahnsinn. Wo kommt diese Finesse denn her? Die Tannine sind butterzart, das ist äußerst ungewöhnlich für diese Lage. Dennoch sitzt hier eine gewaltige Struktur im Untergrund. Ich bin sicher, dass eine Dekade der Reife hier den Funken nochmal ordentlich zünden lassen wird. 97-98+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

97
/100

Tim Atkin über: Clos de Vougeot Grand Cru

-- Tim Atkin: I always like the Eugénie Clos de Vougeot for its exuberant, big-boned style. Lush and concentrated with mouthcoating, satiny tannins, it is always high-powered with all-cylinders roaring at this stage. Yet, all of the elements are well proportioned. Impeccably pure, the fruits range from black currant to plum to cherry – all licorice laced. Graphite notes and a savory saltiness usher the flavors into a long finish. 97/100

Mein Winzer

Domaine d’Eugenie

Im Sommer 2006 erwarb Francois Pinault, einer der wohlhabendsten Franzosen, die Domaine Engel in Vosne Romanee. Nach dem Kauf wurde der Name in Domaine d'Eugenie geändert, in Erinnerung an Francois Pinaults Mutter. Pinault ist bereits seit Anfang der 90er auch der Besitzer von Chateau Latour. Kurz...

Clos de Vougeot Grand Cru 2021