Lobenberg: Alle Weine von Malinga stammen aus dem Kamptal. Auf der Flasche ist aber nur „Wein aus Österreich“ angegeben, da die Machart der Malinga-Weine nicht den Konventionen der DAC Kamptal entspricht. Ein durchschimmerndes Kirschrot. Die Nase ist von tiefer Rappenwürze geprägt. Dunkel und tabakig liegt die Würze über einem schwarzfruchtigen Kern von Zwetschge, Schwarzkirsche, Holunder und Cassis. Hat fast ein bisschen was von einem naturbelassenen Saumur oder Blaufränkisch in seiner Rappigkeit. Die Würze wird immer tiefer mit schwarzem Pfeffer, Piement und etwas vegetabiler Cassis-Schärfe. Aber da ist nichts Unreifes, das ist einfach eine tiefgreifende, breit gefächerte Würze, die zusammen mit dem schwarzfruchtigen Kern für eine tolle Komplexität in der spannenden Nase sorgt. Im Antrunk eine schöne Frische zeigend, knackige Säure und feinkörnige Tannine verleihen dem Zweigelt eine filigrane und leichtfüßige Struktur, die fast tänzelnd über die Zunge schwebt. Hintenraus kommt etwas mehr Gripp und eine sauerkirschige Pikanz. Das ist ein Kirsch- und Brombeersaft am Gaumen, auch etwas Feige und frisch gemahlener Pfeffer. Die vegetabile Note beschränkt sich nur auf die Nase und kommt nur durch die Rappen, so ist es gewollt, wir haben hier überhaupt keine Unreife im Mund. Die Phenolik sorgt für eine langanhaltende Persistenz am Gaumen mit viel Kirsche und grandioser Saftigkeit. Ein Zweigelt mit gewollten Ecken und Kanten. Einerseits extrem spannungsgeladen, andererseits auch für den einfachen Genuss gemacht. Denn ohne sich viele Gedanken machen zu müssen, ist das eigentlich einfach ziemlich lecker. Am besten leicht gekühlt genießen. 93/100