Lobenberg: Clos Windsbuhl, legendäre Lage. Muschelkalk in Südostlage. Kühlerer Stil, 350 Meter hoch gelegen. Trotz der Reife fast botrytisfrei gelesen. Eine sehr klassische Nase, trocken, erhaben. Apfeltöne, Melone, ein Hauch Zitrusfrucht, toller Kalkstein. Ein eleganter Saft schon in der Nase, fürs Elsass eher nordisch, der Idig von Christmann kommt in den Sinn. Auch im Mund, das ist nah am Mittelhardt-Riesling auf Kalkstein, cremig-dichte Pfirsich-Birnen-Frucht. Knochentrocken aber cremig mild. Der Clos Windsbuhl ist der feinste Wein bei Humbrecht, noch ziselierter und etwas schlanker als der vulkanische Rangen de Thann, der lauter ist in seiner Art. Der Windsbuhl hat eine irre Energie, zieht kalkig-fest über die Zunge, wieder kandierte Agrumenzesten, hohe Spannung, die Augen ziehen sich zusammen, Meersalz, Muschelschale, wirklich berauschend in seinem Frische-Empfinden. 2022 ist reicher und cremiger als das Vorjahr 2021, kommt mit mehr Volumen und Stoffigkeit, hat zudem intensive Gerbstoffe, die das Finale noch kalkiger machen. Die Spannung resultiert eher aus der finessereichen Mineralität und der erhabenen Frucht. Der Wein hat richtig Größe. 96-97+/100