Lobenberg: Das sind die wirklich allerletzten Silvaner-Trauben, die Wittmann geerntet hat. Seit dem Jahr 2023 gibt es keine Flächen mehr im Weingut. Und Philipp Wittmann beendet das Thema Silvaner mit einem Big Bang, denn dieser Wein ist etwas völlig anderes als je zuvor! Komplett entrappt und dann auf den Schalen vergoren, dadurch bekommt er eine Reduktionsnote, die eher an das Jura denken lässt. Für 18 Monate auf der Hefe im Stückfass ausgebaut, es gibt auch nur ein einziges Fass. Würzig und intensiv, mit Quitten- und Apfelschale, Rauch, Feuerstein, Umami-Charakter im Mund, sazig und steinig mit griffigem Gerbstoff, der sich an den Papillen festbeißt. Der Wein ist leicht filtriert und geschwefelt, Philipp wollte keinen Naturwein daraus machen, sondern mehr Präzision und Fokus haben. Obwohl es für seine Verhältnisse schon ziemlich wild ist, lässt Philipp Wittmann natürlich nichts anbrennen, das ist kein reiner Freakstoff, er hat schon auch viele klassische Silvaner-Elemente in sich mit der Kräuterwürze und der kühlen, steinigen Struktur seiner Kalksteinlagen. Aber wenn hier Savagnin auf der Flasche stehen würde, hätte es mich auch nicht gewundert. Westhofen meets Arbois!