Lobenberg: Die Ried Falkenberg ist eine der Spitzenlagen am Wiener Bisamberg. Die Riede ist ein recht weit oben am Berg gelegener Osthang, der Boden hier setzt sich aus Sandstein mit Meeresablagerungen zusammen. Der Weinberg wird seit 2008 biodynamisch bewirtschaftet. Der gemischte Satz besteht aus sieben verschiedenen Rebsorten – Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Welschriesling, Chardonnay, Neuburger und Traminer. Gemeinsam per Hand gelesen, schonend gepresst und spontan im Edelstahl vergoren. Falkenberg ist immer ein Mineralhammer, kommt druckvoll, konzentriert aber gleichermaßen auch präzise und mit messerscharfen Fokus daher. Sehr klare, reduzierte Nase, die mit Luft erst immer weiter auffächert. Zu Beginn Gesteinsmehl, Kreide und leicht reduktive, rauchige Noten. Dazu kommen kühle Kräuternuancen, Schale und Öle von reifer Zitrone, Marille, grüne Mandel und ein dezenter Hefeschleier. Im Mund dann geballte Kraft aus reifem Kernobst, etwas Salbei, Pfefferwürze. Alles dicht und kompakt verwoben, dadurch fast etwas ölig wirkend. Aber wir haben hier kein Gramm fett! Dieser dichte Kern wird quasi durchschnitten von der präzisen und zupackenden Säurestruktur, dazu kommt die kreidige Eleganz, leichte Bitterkeit aber so viel Finesse. Dann kommt wieder feines Salz im langen Nachhall. Geniales Texturenspiel und eine beeindruckende Komplexität. Die Rebsorten ergänzen sich hier wie ein perfekt eingespieltes Orchester. Sehr schön! 95+/100