Lobenberg: Dieser Wein kommt zu 100% aus Grand Cru Parzellen des Morstein, um dieses neue Konzept des Ortswein Premier Cru durchzusetzen hat Philipp den zweiten Gutswein „vom Kalkstein“ eingeführt in das alles heruntergestuft wird, was für den Westhofener Premier Cru nicht gut genug ist. Hier in diesem Westhofener aus ersten Lagen haben wir dann nur noch kühle Parzellen, der Weinberg geht ja von 100 Metern auf bis zu 280 Metern hoch. Dieser Premier Cru hat also eigentlich schon Grand Cru Qualität. Er ist durchgegoren auf 3 Gramm Restzucker bei 13% vol. Alkohol, das Ding hat richtig Kraft. Diese Kalksteinlagen bringen einfach unglaublich Zug in den Wein. Reifer Sommerapfel mit Zitronengras, sehr erhabene Nase, ganz reife Zitrusfrucht, Quitte, Pomelo, Assam Tee, viel Druck aus heller Mineralik andeutend, Kreidestaub. Der Mund ist ein Gedicht und genau das was Philipp angekündigt hat, nämlich von Grand Cru Charakter. Der Westhofener ist salzig, lang und getragen, kreidig mit einer rassigen Mischung aus erdiger Wärme aus der hohen Reife der Frucht und spannungsgeladener Kühle aus den Hochlagen und der hellen Mineralik vom Kalkstein. Diese wunderschöne weiße und gelbe Frucht am Gaumen, Grapefruit, Orangenschale, reife Quitte, weiße Johannisbeere, Zitronengras, so viel Salzigkeit, alles fein verwoben und miteinander spielend. Man bekommt schmale Augen, der Mund zieht sich zusammen, das hat richtig Druck und Wucht. Aber das muss es natürlich auch haben, wenn man die Premier Cru Klasse dementsprechend repräsentieren will. Denn immerhin kostet so ein Westhofener aus ersten Lagen genauso viel wie ein Einstiegs-GG bei manchen namhaften Erzeugern an der Mosel. Aber da kann er auch mithalten bei soviel Mineralität und Druck. Dass ein Moselaner vielleicht filigraner und verspielter ist, ist unbestritten, aber der Westhofener hier macht richtig Dampf in seiner cremigen, burgundischen Anmutung. Das ist eine Art Chassagne Montrachet Village als Riesling. 96-97/100