Lobenberg: Im Kirchspiel haben wir den reinen Kalkstein mit sehr niedriger Auflage, ostexponiert, ein kühlerer Weinberg mit größerem Tag-Nacht-Temperaturunterschieden. Die Nase ist leicht krautwürzig, etwas Waldmeister, ganz feine Zitrusfrucht, Grapefruit, feine Kräuter, ein leichter Hefeschleier hüllt die Nase ein. Die Mineralität des Kalksteins ist deutlich spürbar. Das Kirchspiel 2018 hat 13% vol. Alkohol erreicht, bei 2 Gramm Restzucker. Am 27. September und damit fürs Kirchspiel recht früh gelesen, aber dennoch vollreif, die Trauben waren kerngesund und die Lese verlief zügig aber völlig unproblematisch, alleine dass die Säure nicht nach unten sinkt musste man im Auge behalten. Ansonsten war der Herbst hier sehr entspannt, die Trauben nahezu perfekt. Das Kirchspiel weist auch in diesem Jahr die charakteristische Frische auf, weil es auch die Böden hat, die ausreichend wasserversorgt sind. Neben der Kräutrigkeit hat der Wein immer sehr viel weiße Frucht. Ich liebe das Kirchspiel, weil wir diese Kalksteinmineralität haben und dazu diese wahnsinnige Geradlinigkeit, weißer Pfirsich, weiße Birne, immer geradeaus und mit Zug. Sehr definiert und dennoch tänzelnd, nicht so ein Powerteil wie Aulerde und Morstein, einfach immer unendlich fein bleibend. Und in einem Jahr in dem wir so viel stützenden Schmelz aus dem Extrakt haben, kann man ruhig ganz runter gehen mit der Restsüße man hat trotzdem diese Süße im Kern. Das ist ein stylischer Wein. Für ein ganz langes Leben gemacht, ich würde dieses Kirchspiel frühestens in 10 Jahren anfassen. Die Aulerde darf früher geöffnet werden, aber das Kirchspiel braucht Zeit, um diese große Eleganz dann auch auszuspielen. Ein großer Wein allemal. 100/100