Lobenberg: Die Reben für diesen Wein wurden im kühlen Fürstenberg gepflanzt, ca. 200m hoch. Untergrund Muschelkalk mit nur sehr karge Löss-Lehm-Auflage, insgesamt spartanisch und kühl in der Lage. Die Reben sind erst 10 Jahre alt. Der Wein wird spontan vergoren in Barriques, ein kleinerer Teil im Stahl. Die Cuveetierung erfolgt erst zum Schluss nach dem Ausbau. Der Wein zeigt eine cremige weiße Pfirsichnase, das Holz in diesem Weißburgunder ist spürbar, aber nur wie ein Hauch, nur um den Charme und Schmelz zu erhöhen. Feine Thymian- und Estragonspuren an der Seite, traubig, sehr charmanter Wein von Sauer. Der Mund hat genau das, was man sich für einen Weißburgunder wünscht - eben nicht breit, auch nicht nur cremig, sondern mit knackiger Mineralität und salzigem Stein am Ende. Zusammen mit der cremig-weißen Frucht bildet das im Wein eine hervorragende Balance. Im Nachhall auch sehr feiner Bitterstoff, leicht grüne Birne, Bittermandel, deutliche Nussigkeit. Ich verfolge diesen Wein seit Jahren und erst jetzt gefällt er mir so gut, dass ich ihn ins Programm nehmen werde. Die Balance, Knackigkeit, Mineralität und cremiger Würze in Perfektion gaben den Ausschlag. Der Wein gehört gleich zu Beginn bei mir zu meinen besten Weißburgundern. Toller Wein, macht extrem viel Spaß und ist anspruchsvoll, ein Wein für Zecher und für Kenner gleichermaßen. 93-94+/100