Lobenberg: Diese Weißburgunder stammt aus der besten Parzelle in der Ersten Lage Bürgstadter Berg. Cordonerziehung auf sehr kargem eisenhaltigem Buntsandstein. Die Reben sind fast 30 Jahre alt und die kleinbeerigen Trauben werden extrem selektioniert. Vinifiziert wird dieser Weißburgunder genau wir der Chardonnay R. Das heißt burgundisch Machart. die Trauben werden ganz leicht als Ganztraube angequetscht mit den Füßen, um den Trub zu bekommen, dann langsam gepresst und direkt in 20 Prozent neuen Barriques vergoren. Anschließend auf der vollen Hefe im selben Barrique verbleibend ausgebaut. Der Wein verbleibt das erste Jahr in diesem Barrique dann wird einmal mitsamt der Hefe abgestochen in einen Stahltank für 6 Monate, um etwas Klarheit in die Frucht zu bekommen. Dann unfiltriert gefüllt und ein weiteres Flaschenlager angeschlossen. Das Holz ist, ganz ähnlich wie beim Chardonnay, sehr gut integriert. Nichts Lautes, alles fein. Viel helle Frucht mit grünlichen Reflexen, es folgen in schnellem Wechsel helle Zitrusfrüchte und schlanker weißer Pfirsich, dazu weiße Johannisbeere, Zitronengras. Alles unterlegt mit warmen, angenehmen Zitrusaromen und einem Grundrauschen von Butterblume. Im Mund werden wir dann deutlicher zitrisch in der Aromatik, aber auch so unendlich fein. Selten habe ich einen so zarten Weißburgunder auf der Zunge gehabt. Zitronengras und Limette, dahinter feiner weißer Pfeffer, Muschelkalk und eine unendlich elegante und scheinbar nicht enden wollende Salzspur. Dann kommt der feine Schmelz aus dem Holz dazu, schmelzig, geschmeidig, aber trotz des R im Namen nie breit oder fett werdend. Diese Weißburgunder gehört sicherlich zu den besten des Landes und braucht keinen Vergleich scheuen. Feines Salz im Nachhall, fester kreidiger Biss an den Zungenrändern, mineralgeprägt, tief und nachhaltig. Im Grunde erinnert er von der Art schon an den Chardonnay mit seiner burgundischen Machart. Großes Kino für einen Weißburgunder. 97/100