Lobenberg: Ausbau überwiegend in burgundischen Barriques und 500 Liter Tonneaux. 12 Monate im Holz, rund 10 bis 15 Prozent neu, dann Abstich für einige Monate in Edelstahl mitsamt der Hefe. Seit 2016 nehmen Fürsts die komplette Hefe aus den Fässern mit und lassen die Weine dann nochmal einen zweiten Winter liegen. Hier findet dann viel Autolyse statt, was dem Weißburgunder diese wunderbare Hefewürze verleiht. Dennoch im typischen Fürst-Stil, das heißt trocken durchgegoren, elegant, glockenklar und sehr gerade. Dichte Nase mit weißem Pfirsich, viel Birne in 2020, ein Hauch Brioche, hell geröstete Haselnüsse, schöne grünliche Reflexe in der reifen gelben Frucht, Limette, wilder Fenchel. Geschliffener, sehr feinziselierter Mund, der zwar Intensität und Druck hat, aber eben kristallin und geschliffen, feinsalzig, präzise und elegant bis ins lange nachklingende Finale, in dem Pfirsich und Fleur de Sel auf einem feinen Hefebett dahingleiten. Die Frische ist beachtlich für 2020, ein rassiger, eleganter Weißburgunder. Sehr schick und mit klar burgundischer Machart, eine Allzweckwaffe in der Speisenbegleitung. 94+/100