Lobenberg: Schon beim Leithaberg zeigt Georg Prieler, wohin die Reise bei seinen Pinot Blancs geht. Mineralisch, terroirgeprägt und voller Spannung. Er ist ein absoluter Meister und keltert in Österreich mit ziemlicher Sicherheit die spannendsten Weine dieser Sorte. Der Zusatz »Alte Reben« bedeutet hier wirklich alt – also bereits von seinem Großvater vor über 60 Jahren gepflanzt, teilweise sogar schon vor über 90 Jahren vom Urgroßvater. Die Reben stehen überwiegend auf Leithakalk. Sehr langsame und schonende Vinifikation, also nach der selektiven Handlese erstmal Maischestandzeit für knapp zwei Tage, dann behutsam abgepresst und im Edelstahl spontan vergoren. Der anschließende Ausbau für insgesamt 16 Monate erfolgt zu jeweils zwei Dritteln im 500-Liter-Tonneau, sowie zu einem Drittel in der Amphore. Bis zur Füllung auf der Feinhefe belassen. Die erste Nase strahlt schon eine tolle Komplexität aus; wir haben hier eine gewisse Fruchtintensität, dazu aber auch Röstaromen und zart florale Akzente. Gesteinsmehl, Gelbe Birne, Marille, ein Hauch Orangenschale, geröstete Mandel und Apfelblüte. Saftig und steinig zugleich, und genau so geht es auch am Gaumen weiter: Satte Frucht von saftigem Steinobst und gelbem Apfel trifft auf salzige Mineralität, feine Kräuternuancen, vom langen Ausbau auch etwas Hefezopf mit Mandel. Alles wird von einem brillanten Säurebogen umspannt. Schöne Länge, mit Noten von Mandarinenschale und etwas Salz im Nachhall. Saftig, druckvoll, dabei null Fett – das ist wirklich ganz exzellenter Weißburgunder aus dem Burgenland!