Lobenberg: Die feinherbe Variante ist immer aus den etwas „jüngeren“ Reben, an der Mosel heißt das also 50 bis 60 Jahre. In Wehlen war die Säure analytisch am höchsten von allen Gemeinden bei Richter, aber es gab hier bei den alten Reben aber null Trockenstress und daher ist das Ganze von einem feinen Extrakt abgepuffert. Es wirkt samtiger und milder als es ist, was dann eine wunderbare Harmonie herstellt. Glockenklare europäische Frucht, gelber und grüner Apfel, weißer Pfirsich, aber dann auch etwas Litschi und etwas Netzmelone. Das hier ist ein feinherber Bereich wie man ihn sich eigentlich wünscht. Denn vorne herum kommt die saftige, leicht gelbe Frucht und spielt am Gaumen, dann folgt das feinsalzige Spiel aus dem Gestein, diese schwebende Leichtigkeit der Sonnenuhr. Das Finale ist dann aber wunderbar trocken und bekommt einen leicht herben Kick aus Grapefruitschalen und griffiger, steiniger Phenolik. Es ist nicht nur nett und elegant, es hat durchaus einen gewissen Reiz und kühle Pikanz mit diesem etwas trockeneren Stil als es hier bei Richter eigentlich üblich ist. 92+/100