Lobenberg: Die Nase dieses feinherben Kabinett ist so klassisch Mosel, wunderbar aromatisch, feinfruchtig, zart und verspielt, weißer Pfirsich, helltönig und kristallin, auch feine Apfel- und Birnennoten. Dabei keineswegs süß und parfümiert. Ganz im Gegenteil, die Frucht ist zwar ganz klar präsent, wird aber von der griffig-steinigen Mineralik des Blauschiefers, auf dem die uralten Reben für diesen Wein stehen, perfekt eingefangen. Das ist die große Stärke der Mosel, solche feinfruchtig, feinziselierten, unglaublich verspielten und steinwürzigen Terroirweine gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Und es sind diese grandiosen traditionellen Familienbetriebe - wie Max Ferd. Richter in zehnter Generation - die diese kleinen Weinschätze in unglaublich aufwändiger Handarbeit für uns erhalten. Alles an diesem Kabinett ist reif und fein, es gibt hier keine spitze Zitrusaromatik, nichts Bissiges, nichts Aggressives. Die pikante Mineralität und zupackende Phenolik steht der fein balancierten Süße perfekt entgegen. Einfach unglaublich delikat und so schön zu trinken. Ein Riesling für die Freude, der auf der Zunge tanzt und sich so unkompliziert trinkt, dass man beinahe vergessen könnte, was für ein genialer, handwerklicher Terroirwein aus einer der besten Grand Cru Lagen Deutschlands das eigentlich ist. 93-94/100