Lobenberg: Seit Richard Grosche mit an Board ist bei Wegeler hat sich der Stil des Hauses zum positiven verändert. Es geht ein klein wenig in die alte buhl’sche Stilistik unter Grosche-Kauffmann, also trockener, schlanker, präziser und längerer Hefekontakt ohne Schwefel. Der Rüdesheimer Berg hat immer diese wahnsinnige Mineralausstrahlung, dieses kompromisslos Steinige. Wir haben Apfelblüten und Zitronengras, warme Schieferplatten, grüne Mango und gelber Pfirsich. Die Aromenwelt überschlägt sich auch im Mund, alle eindrücke der Nase rollen nochmal durch. Hinzu kommt aber die salzige Schiefermineralität des Schlossbergs als Unterlage für diesen sehr eigenwilligen, speziellen und charakterstarken Riesling. So etwas hat Wegeler, glaube ich, noch nie in die Flasche gebracht. Länge und Textur sind beeindruckend, der Wein kommt schon mit richtig Druck aus dem Startblock. Vibration und Spannung, ein Touch von Kauffmanns Elsass und das aus DEM Rheingauer Weinberg schlechthin. Das ist schon ziemlich mutig, aber durch seine Einzigartigkeit auch faszinierend.