Lobenberg: Dieser Village stammt seit 2009 aus Parzellen der beiden Lagen „Les Communes“ und „Les Vigneux“, sie befinden sich im Süden der Gemeinde. Die 30 bis 50 jährigen Reben stehen hier auf Tonkalk und Alluvialböden. Zusätzlich ist abgestuftes Material aus dem 1er Cru Aux Brûlées darin, sowie Trauben des nördlichen Teils dieser Lage, der nur als Village klassifiziert ist. Zudem sind hier die jüngeren Reben aus den Grands Crus von d’Eugenie mit drin. Das ist also ein mehr als hochklassiger Village. Ausbau mit rund einem Viertel Neuholzanteil. Das Ganze wird schon gemeinsam gepresst und cuvetiert im Fass ausgebaut. In der Nase eine sehr pure Amarenakirsche, ein Hauch Kakao, frische Erde und geröstete Espressobohnen. Kommt mit schöner Süße, aber zugleich auch etwas herb und reduktiv-steinig. Am Gaumen überraschend frisch und präzise, im Antrunk dominiert zunächst eine rassige Sauerkirschfrucht, die dann im Ausklang zur Schwarzkirsche mutiert, also langsam etwas dunkler und druckvoller wird. Immense Konzentration, dennoch verblüffend geradlinig und geschliffen dabei. Dieser Jahrgang 2019 ist schon sehr erstaunlich, weil er Elemente vereint, die nur selten zusammengehen. Beeindruckend hohe Reife und dazu große Frische. Einfach wunderbar. Die Tanninstruktur ist total reif, steht aber überhaupt nicht im Vordergrund wie das etwa 2005 oft der Fall war. Sie werden von der üppigen Frucht perfekt ergänzt, ja sogar überflügelt. Der Wein hat ein samtiges Mundgefühl, dass ihn in eine tolle Länge zieht. Ein Vosne Village mit hedonistischer Anmutung, voll von kakaoglasierter, herbsüßer Schwarzkirsche, die alles einnimmt – ohne aber wirklich fett zu sein. Das ist schon genial dieses Jahr und ohnehin ein Next-Level Village mit diesem irrwitzig guten Traubenmaterial. 93-94+/100