Lobenberg: Der Clos d’Eugenie liegt mitten im Ort, unweit von La Tâche, genau an der Domaine, quasi wie ihr Garten eigentlich. Vergoren mit einem hohen Rappenanteil von rund zwei Dritteln und mit rund einem Drittel auch etwas mehr Neuholz als beim Village. Die Weine verbleiben alle ungeschwefelt bis nach der Malo. Sehr schöne, glockenklare dunkelblaue Frucht, Schwarzkirsche, wilde Blaubeere, Johannisbeere, viel Veilchen, verspielt, duftig. Auch hier begeistert vor allem diese hochkonzentrierte Feinheit, diese immense Dichte, die total schwerelos daherkommt. Die Rappen geben eine aufregende, leicht angeraute Textur im Mund, samtige Schwarzkirsche, Bitterschokolade, ganz feinkörnig und anschmiegsam. Im Nachhall kommt die reiche Fruchtsüße aus der dunklen Kirsche dann unaufhaltsam angerauscht, aber immer auch von der leicht herben Note nach Graphit, Unterholz und edlem Kakao begleitet. Voluminös, saftig und charmant gleitet alles über den extrem polierten, beinahe zarten Tanninteppich. Wie beim Vosne-Romanée Village obsiegt auch hier der Fruchtdrück über die Tannine. Aufgrund dieser außergewöhnlichen Balance aus hochkonzentrierter Frucht, perfekter Phenolreife und fein ziselierten Säuren, mache ich mir keine Sorgen, dass dieser Jahrgang nicht Jahrzehnte halten kann. Wie 2009, bloß mit mehr Frische unter der Power! 94-95/100