Lobenberg: Als Flaggschiff steht der Asinone meist im Mittelpunkt, aber dieser Wein ist der eigentliche Star des Weingutes, er wurde nur 20 Jahre nicht produziert. Aus nur 4 winzigen Parzellen der Lage Caggiole, dementsprechend sehr limitiert. 16-18 Monate Barrique-Ausbau. Jetzt also das Comeback – und was für eins. Heidelbeere, Brombeere, Cassis, Schwarzkirsche, Leder, Tabak, Kaffee, Kakao und Rumtopf, oder besser Feuerzangenbowle. Wahnsinn, was für ein unaufhörliches Aromenspektrum, man könnte und müsste noch mehr aufzählen. Und diese unfassbare Intensität, voll auf die 12, absolut bombastisch. Im Mund dann trotz der kraftvollen 15% Alkohol – ich will nicht sagen, schüchtern und zurückhaltend – aber immer die feine Seite zeigend. Nicht missverstehen, das hat schon große Kraft und Ausdruck, offenbart sich aber immer auch elegant, feinspielig und äußerst saftig. Das Tannin ist besonders kräftig, zeigt aber schon jetzt die Tendenz, samtig zu werden. Im Gesamteindruck auch kräutrig, hier sind aber klar die Schwarzfrüchte im Vordergrund, allen voran die Schwarzkirsche. Die Wuchtigkeit der Nase ist hier so nicht mehr zu spüren, am Gaumen vollmundig, delikat, mineralisch und im Nachklang mit langer Struktur und toller, auch rotfruchtiger Standzeit. Gehört sicher zu den Größen der Toskana. 96/100