Lobenberg: Der Vinha dos Utras kommt von den Azoren! Nur 1.166 produzierte Flaschen. Die 80 Jahre alte Reben wurzeln auf massivem Lavagestein, nur 80 Meter vom Meer entfernt. Hier ist die Sonneneinstrahlung extrem hoch, so erreichen die Trauben trotz des rauen Atlantikklimas ihre maximale, aromatische Konzentration. Eigentlich ist diese besondere Parzelle ein gemischter Satz, den Großteil macht mit 95% aber die Rebsorte Arinto dos Açores aus, daneben einige Reben Verdelho, Boal (Malvasia Fina) und Alicante Branco (Boal de Alicante). Die handgelesenen Trauben werden penibel selektiert, direkt gepresst und dann zu 70% im Edelstahl ausgebaut. Die restlichen 30% kommen für 9 Monate in gebrauchte Barriques, allerdings ohne Bâtonnage, um die Frische beizubehalten. In der Nase ist das spektakulär; feine Reduktion, viel Feuerstein, Grapefruit und Austernschale. Hochkomplex und mineralisch, dabei frisch wie eine kühle Meeresbrise. Am Gaumen dann hohe Pikanz und Intensität bei sagenhaft niedrigen 12% Alkohol. Unglaublich druckvoll und tief-mineralisch; dazu kommt ein schönes Potpourri aus Zitrusfrüchten; mundwässernde Limette, leicht herb von Grapefruit und Bitterorange, dazu etwas süße Mandarine. Auf der Zunge liegt eine Salzspur wie von Meersalzflocken, der Abgang ist so unendlich lang. Er braucht ganz sicher noch etwas Zeit, aber auch jung - in diesem schönen, leckeren Stadium - ist das schon eine Sensation. Ein echter Grand Cru von so besonderem Terroir und ziemlich weit vorn bei den großen Weißweinen dieser Welt. 100/100