Lobenberg: Genau wie beim »regulären« Rosé ist die Cepage rund 75 Prozent Pinot Noir und 25 Prozent Chardonnay. Die Rosés von Vincent Couche wird auf eine sehr spezielle Weise hergestellt, die den umtriebigen Ideen von Couche entsprungen ist. Ein Teil des Pinot Noirs wird zwei Monate lang als Maceration Carbonique zu einem sehr leichten Rotwein vergoren, der Rest des Pinots und der Chardonnay werden wie üblich direkt gepresst und als heller Saft dann mit der Maceration cuvetiert. Obwohl Couche komplett ohne Schwefelzusatz arbeitet, sind seine Weine enorm stabil. Er hat ohnehin einen oxidativeren Stil, aber innerhalb dieser Façon sind die Weine unglaublich fest gebaut und können sehr gut reifen. Der Rosé verbleibt über 10 Jahre auf der Hefe vor dem Degorgement in 2021. Der Grundwein wurde zu einem kleinen Teil in Holz ausgebaut, aber nur rund 10 bis 15 Prozent. Das ist ein sehr faszinierender Rosé, den ich in so einer Art nur von Tarlant kenne. Unglaublich komplexer Stoff, der die feine Aromatik von reifem Pinot Noir zeigt, confierte Kirschen, Unterholz, Herbstlaub, Quitten und auch etwas Tabak. Sehr viel Druck im Mund, salzig, kernig, beerig. Das ist selbst für mich, der ich eigentlich kein großer Rosé-Champagner-Fan bin, ein ziemlich beeindruckender Wein, Chapeau!