Lobenberg: Die Trauben stammen aus der Domaine in der Bourgogne von Couche, etwas südlich von seiner Champagner-Domaine. Er hat Reben an einer alten Zisterzienser-Klosteranlage erworben, ein 900 Jahre altes Terroir, das einige Jahrhunderte kaum bewirtschaftet wurde und daher nur als Bourgogne klassiert ist. Vincent Couche belebt diese großen Terroirs jetzt wieder, er hat erst einen Teil in Produktion, weil er vieles komplett neu angepflanzt hat. 13000 Stöcke pro Hektar, also sehr hohe Pflanzdichte, sofortige Umstellung auf Biodynamie mit Zertifizierung von Demeter. Der Terre de Molesme wächst direkt im alten Clos des Klosters, eine Top-Lage der Vergangenheit. Die Bodenanalysen, die Couche hat machen lassen, haben ergeben, dass der Boden dem zwischen Volnay und dem Corton ähneln. Es ist zu rund zwei Dritteln in Holz ausgebaut und einem Drittel in einer Amphore. Es gibt nur ein paar Tausend Flaschen von diesem Wein, die Produktion wird sich erst in den nächsten Jahren erhöhen. Die Nase ist glockenklar, hat dazu eine ganz eigene Würze, eine Tiefe und Substanz, die von diesem großen Terroir berichtet. Macadamianuss, Sesam und Zitronenverbene, schön cremig, aber wahnsinnig straff und energiegeladen im Kern. Das ist so ein genialer Stoff, wie eine Mischung aus Coteaux Champenois und Chablis, ein Bindeglied dieser hügeligen Weiten auf Kimmeridge-Mergel zwischen Champagne und Bourgogne. Ich liebe diesen Stoff vom ersten Schluck, das ist wirklich genial. So präzise, fokussiert und doch etwas wild und eigenwillig, klirrend mineral, dennoch anschmiegsam und total reif in der Frucht. Ein bisschen grüne und gelbe Quitte kommt dazu. Das Spiel aus feiner nussiger Würze und zugleich dieser straffen, kristallinen Spannung, der hohen Konzentration und der saftigen Leichtigkeit spiegelt exakt diese beiden Welten im Wein wider.