Lobenberg: Der Barbera »La Crena« ist der am längsten im Fass verweilende Barbera im Hause Vietti. Auch wenn der Barbera d’Alba »Scarrone Vigna Vecchia« für mich häufig der mindestens gleichwertige, manchmal sogar größere Wein ist, bekommt nur der vom Winzer höher eingeschätzte »La Crena« eine wesentlich längere Fasslagerung als andere Barbera. Das bedeutet, dass der 2021er erst im Jahre 2023 auf den Markt kommt. La Crena besteht aus uralten Reben. Ein Großteil wurde Anfang der 1930er Jahre gepflanzt. 3,5 Hektar. Für Asti erstaunlich schlank. Die spontane alkoholische Vergärung erfolgte noch im Stahl. Anders als die Barolo kommt dieser Barbera erst nach der Malo im Barrique (20 Prozent davon sind neu) für satte 18 Monate ins große, gebrauchte Holzfass. Feinduftig und verspielt. Süße Kirsche, rote und blaue Blüten. Im Mund kommt hier die Frische des intensiven Top-Jahrgangs voll raus. 2021 ist in Sachen Barbera einfach next Level und einer der herausragendsten Jahrgänge der letzen Dekade für die Rebsorte. Im Vergleich zum Scarrone hat der La Crena nochmal mehr Frische und Präzision. Hibiskusblüten, Cassis und schwarze Kirsche mit elegant würzigen Aromen vom gekonnten Holzeinsatz. Im Mund ist das ein wunderbar zarter, harmonischer und verspielter Wein voller Präzision und Aromatik. Alle Fruchtaromen sind reif, aber nichts ist überreif, sondern genau auf den Punkt gebracht. Eine beinahe schwerelose Barbera mit feinen, sandigen Tanninen, die lange im Mund verweilen. Die spannungsgeladene Frische Frucht dieses 2021ers vibriert und vibriert. Fabelhaft schöner Trinkspaß! 97/100
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.