Lobenberg: Eine Parzelle im Scarrone-Weinberg in kühler Ost-Exposition, die 1918 angepflanzt wurde – sehr alte, über hundertjährige Reben also und einer der ersten Weinberge, der nach der Reblauskrise neu bestockt wurde. 18-monatiger Ausbau in zu 20 Prozent neuen Barriques. Mittleres, elegant leuchtendes Violett. Was für eine Nase! Hier kommt die extra Wucht zum Tragen, die der »normale« Scarrone in diesem Maße nicht hat. Saftig süße, intensive Schwarzkirschen, Blaubeeren, auch getrocknete Blaubeeren und etwas Kirschmarmelade mit Schlehe untermalt. Immer mehr Kirschen breiten sich mit Vanille, Zimt und süßer Zedernholz-Würze auf der Zunge aus. Der Holzausbau ist super präsent und dennoch ultra harmonisch integriert. Schon in der Nase zeigt sich dieser Vigna Vecchia mit Power und Druck – aber nicht fett, sondern hier ist einfach mega viel Wein im Glas. Dieser Stoff ist alles einnehmend. BAAAM! Was für ein wahnsinniger Schub im Mund! Eine dichte, konzentrierte Welle dunkler Kirschen, dann wieder Blaubeeren und Vanille. Die Tannine sind fein und griffig. Sie geben all dieser enorm wollüstigen, geradezu verschwenderischen Frucht gemeinsam mit der präzisen Frische des Weins einen Rahmen. Im Mund ist das komprimierte Reichhaltigkeit und phänomenale Dichte zugleich, ohne zu alkoholisch zu werden (wie das manchmal bei Barbera der Fall sein kann). Eine Barbera, die nicht weit hinter Roberto Voerzios Super-Barbera steht. Sehr, sehr stimmig und sehr schön zu trinken. Eine der üppigsten und schönsten Barbera, die es überhaupt gibt!