Lobenberg: Ein Parzelle im Scarrone-Weinberg mit kühler Ostexposition und 100 Jahre alten Reben. Einer der ersten Weinberge, der nach der Reblauskrise bestockt wurde. 18-monatiger Ausbau in zu 20 Prozent neuen Barriques. Was für eine Nase: hier kommt die Wucht, die es im normalen Scarrone nicht gab. Aber es kommt nicht fett rüber, es kommt nur einfach unglaublich viel Wein. Hier kommt jetzt die Schlehe, dazu getrocknete Blaubeere und Lakritz. Power und Druck, aber gar nicht mal fett, sondern einfach viel, viel Wein. Alles einnehmend. Wahnsinniger Schub im Mund, aber nicht rustikal oder ordinär, sondern einfach nur schiebend, schiebend, schiebend. Das in der Nase etwas zu Heftige kommt im Mund zu einer Balance. Es ist einfach reich, dicht, lang und schiebend, aber ohne Fett. Ein Barbera, der nicht weit hinter Roberto Voerzios Super-Barbera steht. Sehr, sehr stimmig und sehr schön zu trinken. Ich, als jemand, der Barbera nicht so häufig trinkt, knie fast nieder vor diesem wunderbaren Elixier. So kann Barbera sein. Selten der Fall, aber das ist echt top! 96+/100
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.