Lobenberg: Roncaglie ist eine der westlichsten Lagen in Barbaresco in perfekter Süd-West-Ausrichtung auf Sand und Kalkmergel. Wenn man auf Barbaresco zufährt, ist es einer der ersten Weinberge. Das Weingut Vietti hat diesen 2,5 Hektar Weinberg mit über 30 Jahre alten Reben voll bestockt vor einigen Jahren kaufen können. 2018 war der erste Jahrgang, der veröffentlicht wurde bis einschließlich dem Jahrganges 2017 wurde die Lage unter dem Namen »Masseria« in einem Blend aus verschiedenen Cru-Lagen von Treiso und Barbaresco abgefüllt. Seit dem Jahrgang 2018 ist der Roncaglie Masseria wie gesagt ausschließlich aus dieser Cru Lage, aus der übrigens auch Angelo Gajas Sori Tildin und Costa Rossi kommen. Leuchtendes Rubinrot – dieser Roncaglie sieht schon energiegeladen aus! Die Nase ist burgundisch rund und duftig. Saftige reife Himbeeren und Erdbeeren mit etwas Pfirsich, roten Rosen, Potpourri und Hagebutten. Eine tiefe, dunkel-rauchige Erdigkeit scheint über der zarten Frucht zu schweben. Diese Intensität des zugleich zart schwebenden Aromas ist beinahe umwerfend, verschwenderisch und intensiv. Ein Vosne-Romanée! Im Mund ist die Präzision herausragend, der Wein baut eine phänomenale, salzige Spannung auf. Dabei bleibt er immer auf präziser, roter Frucht laufend: Sauerkirschen, Hagebutten und Cranberries. Ein Hauch Vanille und süße Würze im Nachhall machen die Verführung perfekt. Die vielen, griffigen und ultra feinen Tannine des monumentalen Jahrgangs 2021 schwimmen in der hedonistischen Fruchtwelle – dieser Wein ist einfach nur schön! Verträumt und in perfekter Konzentration ist er einer der schönsten Botschafter Barbarescos und ein großartiger, wohl-definierter Roncaglie!
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.