Lobenberg: 70% Grenache und gut 20% Syrah, der Rest Mourvèdre, Cinsault und Carignan. 50% werden nicht entrappt vergoren. Schwarz mit rubinroten Reflexen. Enorm frische, duftige, schwarz- und blaubeerige Nase, frisches Eichenholz, Süßholz, Holunder, schwarze Erde, Estragon, dahinter leichter Salzhauch und Steinmehl, insgesamt sehr viel Rasse und Frische anzeigend. Wie so typisch für den Jahrgang ähnlich hohe Säure wie 2010 bei gleichbleibendem, sehr rundem und feinem Tannin. Deutlich rassig im Mund, tolle Frische anzeigend, die immense, fast irritierend hohe Mineralität kommt sofort im ersten Antrunk. Deutlich salzige Noten mit Steinen, Straßenstaub, satte Garriguewürze, noch etwas raues Tannin, was aber eine sehr feinkörnige Struktur aufweist, dann erst kommt blaue und schwarze Frucht. Sehr trockener Wein, weit entfernt von der molligen Süße eines 2009, dafür lang nachhallend, unglaublich rassig und mineralisch. Der Wein braucht sicher einige Jahre bis zur Trinkreife und wird nie der feminine Charmeur, dafür ist er tendenziell der größere Wein, maskulin, fast drückend voll Testosteron. Sehr interessant, macht Spaß, hat eine Stilistik voller Spannung, die ein wenig an einen Crozes-Hermitage erinnert. 94/100