Vacqueyras Blanc 2018

Michel Tardieu - Gigondas und Rasteau

Vacqueyras Blanc 2018

97
100
2
Grenache 40%, Clairette Blanche 30%, Roussanne 20%, Bourboulenc 10%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2040
Verpackt in: 12er OHK
9
unkonventionell
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Vacqueyras Blanc 2018

97
/100

Lobenberg: Das Rhônetal war 2018, ähnlich wie Bordeaux und ein Großteil von Europa, durch ein extrem nasses Frühjahr von vielen Krankheiten heimgesucht. Es gab echten und falschen Mehltau, einfach unglaublich hohen Pilzdruck. Tardieu nennt es ein gnadenloses Jahr mit dramatisch niedrigen Erträgen. Die Winzer im Süden des Rhônetals waren, auf Grund des hohen Krankheitsdrucks aus dem Frühjahr, täglich im Weinberg gefordert. Wer das leisten konnte und am Ende penibel jegliches befallene Material aussortiert hat, der bekam Ergebnisse ins Glas, die von außergewöhnlicher Klarheit und Reinheit der Frucht gekennzeichnet sind. Das Ganze bei hoher Aromatik und zugleich verblüffender Feinheit. Eine ähnliche Quadratur der Qualität wie wir sie in Deutschland und Bordeaux auch schon gesehen haben. Sehr hohe Reife der Frucht über immensen, aber reifen Tanninleveln und einer verblüffenden Frische, die sich eher aus niedrigen pH-Werten offenbart. Ein erstaunliches und unglaublich leckeres Jahr, aber wie gesagt in sehr kleinen Mengen. Dabei nicht ganz so klassisch und archetypisch für die Südrhône wie im Jahr 2016, doch dafür weniger üppig als 2017, feiner und auf der fruchtigen Seite bleibend. Die Südrhône ist total heterogen ausgefallen. Man muss sehr aufpassen welche Weine und welche Erzeuger man aus den jeweiligen Regionen einkaufen kann in diesem Jahr. In 2018 ist das beste gerade gut genug, aber das ist dann am Ende auch herausragend gut. Ein biologisch zertifiziert erzeugter Vacqueyras aus Hochlagen Terroirs, Sand und Lehmkalk. Michel Tardieu arbeitet hier mit 3 kleinen Bio-Winzern zusammen, es gibt insgesamt nur 3000 Flaschen von diesem Wein. Er besteht aus 40% Grenache blanc, 30% Clairette und 20% Roussanne und 10% Bourboulenc. Der weiße Vacqueyras hat mit 13.5% vol. Alkohol den niedrigsten Alkoholgrad der weißen Tardieus, gleichzeitig einen hohen pH-Wert und niedrige Säure. Der Wein lebt von seiner profunden, tiefen und nachhaltigen Frucht, von seinem massiven Schub und der Reichhaltigkeit, 2018 ist wirklich reich und üppig. Die Nase erinnert unmittelbar an weißen Châteauneuf von Beaucastel in dieser Würze. Die Roussanne hat zwar nur einen kleinen Anteil, ist aber sicherlich DIE Dominante in diesem Wein. Unglaublicher Schub auch im Mund, Rosmarin und reife, dichte Quitte, ein bisschen Aprikose, weißer Weinbergspfirsich, weiße Netzmelone, ganz viel Druck von unten. Extrem dicht, ein fast wuchtiger Wein, eine Art Blockbuster in Weiß. Er ist nicht fett, aber dicht und reich und lang. Der Nachhall währt zwei Minuten und kommt immer wieder hoch mit viel Rosmarin, Quitte, weißem Pfirsich und Orangenzeste. Und diese famose Süße und Reichhaltigkeit aus der Roussanne. Ein echter weißer Powerwein und trotzdem spannend, weil er so aromatisch ist und so viel Frische aus der hohen Reife zeigt. Ein enorm beeindruckender Blockbuster. 97/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Gigondas und Rasteau

Michel Tardieu, anerkannt einer der besten Weinmacher Frankreichs (hier mit dem einzigen Weingut als abfüllender Negociant), erhielt 2013 vom französischen Weinpapst Michel Betanne die Höchstbewertung von 5 Sternen. Diese Bewertung erhielten nur ganze drei Weingüter in Frankreich.

Vacqueyras Blanc 2018