Lobenberg: Der Wein stammt aus den obersten Lagen der Trittenheimer Apotheke. Das sind die ältesten Reben des Weingutes mit 80-100 Jahren Rebalter. Einzelpfahlerziehung, wurzelecht. Der Wein wächst auf purem, bröckligem Schiefer- und Feuerstein. Ultrakarg. Spätestens mit diesem Wein sind wir wirklich in der Mittelmosel angekommen. Hier sind wir mitten zwischen den GGs von Ernie Loosen in dieser wahnsinnigen Intensität und Erhabenheit. Wenn Eva im VDP wäre, wäre das hier das Große Gewächs. Und es wäre unter den Besten! Und so wie die Großen Gewächse in diesem Bereich der Mosel in diesem Jahr ausfielen kann das hier nur ein Highlight sein. Und so kommt die Nase in dieser unglaublichen Feinheit eigentlich mehr wie ein GG von Schloss Lieser rüber. Ultrafein auf der einen Seite, aber trotzdem reich, feine Süße zeigend, gelbe, reife und fast erotische Frucht. Schöne Grapefruit, aber nicht säurebeladen, sondern mit feinen Apfelnoten dazu. Sogar fast etwas sahnig mit einem ganz hohen Charme-Faktor. Ein hocharomatisches Leckerli. Das bleibt auch im Mund erhalten. Der Wein ist aber etwas lauter und etwas vordergründiger und fruchtsüßer als der extrem schicke 2016. Nicht minder spannend, ganz sicher nicht, weil er vielleicht sogar intensiver ist. Länger in seiner Mineralität. Etwas wuchtiger vorne heraus mit seiner reifen Frucht. Aber auch etwas kantiger und zugleich ausdrucksstärker in dieser unglaublichen, gehauchten Zärtlichkeit des Jahrgangs. 2017 braucht etwas mehr Zeit als 2016, aber ein großes Teil ist es allemal. Wir sind hier auf jeden Fall, wenn man extreme Feinheit möchte, ziemlich vorne an der Mosel. Für mich klar Evas bester Wein bisher. 97-100/100