Lobenberg: Ich weiß nicht woran es liegt, aber wenn es neben Kabinett, Spätlese dann auch noch edelsüß wird und in Richtung BA geht, bleibt meistens in der Mitte oder am Ende etwas auf der Strecke. Die Auslesen sind sehr gut bei Eva Clüsserath dieses Jahr, aber die BA ist einfach der absolute Hammer. Und zwar nicht, weil wir so üppig werden im Zucker mit 182 Gramm Restzucker bei 9.3 Gramm Säure und 8% Alkohol. Gott, ist diese Beerenauslese famos, die ist noch besser als die feinherben und Kabinette und lässt mich die Spät- und Auslesen einfach überspringen, weil sie alles in den Schatten stellt. Diese BA von Eva Clüsserath ist auf demselben super-feinen Level wie auch die 2018er TBA von Horst Sauer oder wie die 2018er Rausch BA bei Zilliken. Rein, pur, fast ohne Botrytis, Honigmelone, Dörraprikose, Karamelle, Honig, Orangenblüte, so unendlich lang, so fein verwoben. Ein explosiver Mund bei gleichzeitig so unendlicher Feinheit, Melone, Aprikose, Litschi, schiebend, samtig-dicht, aber filigran und verspielt, so leichtfüßig dabei. Ich glaube was man von Herrchen und Hund sagt, das gilt auch für Winzer und Wein, die Persönlichkeiten nähern sich an. So sind die Weine von Eva Clüsserath tänzelnd und zart, sehr filigran und dennoch hochgradig expressiv, charaktervoll. Eine Traum-Beerenauslese und selbst ich als Trocken-Trinker könnte sie über einen ganzen Abend trinken. Nun, das ist superber Stoff, soviel ist klar. 100/100