Lobenberg: Das ist der Flagship-Weißwein der talentierten Tibaldi-Schwestern. Sie sind davon getrieben, fantastische Weine auf die Flasche zu bringen, und mit dem Bricco delle Passere verlangen sie ihrem Terroir alles ab! Der Weinberg ist eine steile Lage in kühler Nord-West Exposition auf 320 Höhenmetern. Alle Trauben werden vollständig entrappt, dann 1,5 Tage auf den Traubenschalen bei niedrigen Temperaturen, um möglichst viel Aroma zu extrahieren. Anschließend direkt abgepresst und dann spontan im Stahltank vergoren. Der Wein bleibt auf der Feinhefe mit regelmäßiger Bâtonnage für ein Jahr bis im September des darauffolgenden Jahres. Dabei halten die Schwestern die Temperaturen mit 11 bis 12 Grad Celsius recht kühl. Dadurch findet keine Malo statt, und der Wein behält seine fantastische Frische und Spannung. Nach mehreren Monaten Flaschenlager kommt der Wein im März des zweiten Jahres nach der Lese auf den Markt. Mittleres Zitronengelb mit Silberreflexen. An der Nase könnte das ein Chenin Blanc sein. Wow, ich bin wirklich überrascht. Im Vergleich zum zarten Stil der anderen Weine der Schwestern hat der Bricco delle Passere wesentlich mehr Dichte und Konzentration. Saftiger, reifer roter Apfel, weißer Honig. So schön reichhaltig und cremig im Mund mit verführerischem Brioche, Zimt und Vanille-Würze, Aprikose, Steinobst und Orangenschalen. Die Würze kommt aber lediglich vom Kontakt mit den Hefen, denn dieser Wein war nie in Berührung mit Holz. Die animierende Salzigkeit im Mund macht den Wein so genial trinkig. Das Glas geht immer wieder zum Mund. So wie wenn man eine angebrochene Tafel Schokolade mit Seesalz nicht mehr weglegen kann. Mmmmh! Eine Kombination aus Bourgogne Blanc und einem Savennières von der Loire. Leider werden nur gerade mal 3.000 Flaschen von diesem Superstoff gemacht. 94-95/100