Lobenberg: Favorita ist eine autochthone Spielart des Vermentino. Es gibt heute nur noch rund 40 Hektar davon in der Region der Langhe, denn die Rebsorte – die zudem eine der ältesten des Piemonts ist und das erste Mal bereits um 1600 erwähnt wurde – ist besonders anspruchsvoll in der Bearbeitung der Weinberge und die Erträge sind oft unregelmäßig. Deshalb verschwindet sie immer mehr von der Bildfläche. Die Reben von Tibaldi stehen in Mormone und in der Costa Forriano auf sandigem Boden. Spontan mit wilden Hefen vergoren und anschließend 7 Monate lang im Stahltank ausgebaut. Leuchtendes Zitronengelb mit etwas Silber. Schöne aromatische Nase mit weißen Blüten, einem Hauch Vanille, saftig reifen Birnen und gelben Äpfeln, Aprikosen, duftender Kumquat, frischer Ananas und geschnittenen Gartenkräutern. Dazu kommt dezent rauchiges Gesteinsmehl und würziger Salzstein. Im Mund ist diese Freisa ultra saftig und spannungsgeladen – sie schnellt fast wie ein Riesling über die Zunge! Aprikosen, Quitten, zarte gelbe Blüten und Orangensaft. So eine herrliche Frische! Obwohl der Wein auch eine schwebende Aura hat, bleibt er lange mit seiner dezent griffigen Struktur und der adstringierenden Bitterkeit im Mund. Im Nachhall sind weiße Blüten, Agrumen und etwas weißer Nougat. Die Schwestern Monica und Daniela haben ganz klar ein Händchen dafür, Weißweine zu machen, die viel Spaß ins Glas bringen! Das zeigt auch die daneben probierte Freisa aus dem Jahrgang 2018, die mit cremigen Petrol-Noten und einer intensiven, dezent rauchigen Steinigkeit in der Nase an einen gereiften Elsässer Riesling erinnert! Das Reifepotenzial dieses kleinen Weins ist schon krass! Spannender Stoff! In seiner Jugend ist diese Favorita der perfekte Aperitif und Partner zu leichten sommerlichen Gerichten sowie mediterranen Vorspeisen. Aber falls Sie mal eine Flasche im Keller verlieren sollten, können Sie sich daran auch bei der Wiederentdeckung in ein paar Jahren noch erfreuen.