Lobenberg: Die Weine von Thomas Studach sind mittlerweile schon ähnlich gefragt wie die der Gantenbeins oder Donatsch. Es sind einfach auch sehr geniale, komplexe Terroirweine, die gleichermaßen zur absoluten Spitze der Region zählen. Leider aber auch ähnlich rar, dementsprechend übersteigt hier die Nachfrage auch immer das Angebot. Eine Hälfte Ganztraubenvergärung mit Stielen und Stängeln, die andere Hälfte entrappt. Sehr würzige Nase, die reifen Stiele kommen gut durch, geben die richtige Würze zur dunklen Kirschfrucht mit helleren, rotfruchtigen Einschlägen von Himbeere und Walderdbeere. Ätherisch-frisch mit feinen Kräuternoten, auch Schalen von Blutorange und etwas dunkler Schokolade. Sehr harmonischer, kühler Stil und trotzdem kraftvoll und würzig. Im Mund erstaunlich frisch. Auch hier kommt der Einsatz der Stiele positiv hervor. Auch die burschikose Eigenschaft der zum Teil noch im Weinberg befindlichen Schweizer Pinot-Klone tut dem Wein offensichtlich gut, macht ihn unverwechselbar. Rassige Säure, schöne Frische, salzige Mineralität und immer wieder tolle Krautwürzigkeit daneben, so dass Kirsche mit reifer Walderdbeere, Holunder, Himbeere und feiner Erdigkeit hin und her spielen. Im Nachhall kommt dann auch frische Zwetschge und Schattenmorelle, sogar ein klein wenig rote Johannisbeere neben Cassis. Das gibt schöne noble Frische am Ende. Grandiose Länge, poliert und mit feiner Würze im Nachhall. Ganz große Klasse! 96-97+/100