Lobenberg: Eine Selektion der ältesten Reben, daher VV für Vigna Vecchia, 1961 gepflanzt, aus den 12 Terrassen des Sciranova, 730 ha, mit Südwest – Nordost Exposition, sehr alte vulkanische Böden bis zu 40.000 Jahre, daher ist hier der Untergrund stärker verwittert. Sehr komplex schon beim ersten Hinriechen: deutliche Kräuternoten, braucht Zeit, um seine verführerische Frucht zu zeigen. Holundermark und dunkles Vulkangestein, dichte, kompakte Mineralik, die sich mit Kräuterwürze verbindet. Am Gaumen dicht und druckvoll, etwas fordernd und damit unterscheidet er sich deutlich von den anderen Weinen des Gutes. Der Gerbstoff ist wolkiger aber auch dichter, zunächst bleiben die Nuancen hinter dieser Wolke aus Kraft und Terroir verborgen. Mit viel Luft öffnet sich das Ganze, neben den zu erwartenden dunklen Früchten, eingekochte Zwetschge und Johannisbeere, wird er aber auch im Aromenspektrum fein: Kirsche, Himbeere und Waldbeeren setzen sich bald durch. Hier ähnelt er seinen Brüdern, bleibt aber deutlich druckvoller und kompakter, und hat damit viel mehr Potential. 96/100