Sumoll 2015

Can Rafols dels Caus

Sumoll 2015

BIO

95+
100
2
Sumoll 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2018–2030
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
unkonventionell
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95+/100
Parker: 93/100
Falstaff: 91/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sumoll 2015

95+
/100

Lobenberg: Die Weine von Can Rafols dels Caus entstammen der Region Massis del Garraf. Eine hügelige Landschaft mit teilweise steilen Hängen, trocken und karg. Die Weinberge stehen auf einem Kalkriff, das Teil der Küstenlinie von Katalonien ist und sich zwischen den Ebenen von Penedes und dem Mittelmeer befindet. Charakteristisch für Can Rafols dels Caus ist eine Flaschenreife im Weingut für alle Weine bevor sie im trinkreifen Zustand auf den Markt kommen. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet. Sumoll ist eine alte, autochthone Rotwein-Rebsorte Kataloniens, die vom Aussterben bedroht ist. Nur noch äußerst wenige Erzeuger widmen sich dieser, zu Unrecht als etwas rustikal geltenden Sorte, Raventos verwendet ihn als Beimischung im Cava, und Can Rafols dels Caus macht sehr wahrscheinlich den besten reinsortigen Stillwein daraus. Die Reben für diesen Wein sind bereits 50 Jahre alt und der Ausbau erfolgt in Kastanienholz. Ein durchscheinendes Kirschrot im Glas, das etwas an Pinot Noir erinnert, in der Leuchtkraft sogar etwas an Beaujolais. In der Nase zeigt sich der Sumoll gar nicht rustikal, sondern viel mehr äußerst fein. Eleganter Sangiovese? Oder Callet aus Mallorca? Doch wir haben hier überhaupt keine vordergründige Primärfrucht. Nur sehr zurückhaltende rote Frucht, die schwer zu definieren ist, sehr subtil und bedeckt. Auch eine leichte Würze, etwas Piment und Muskatnuss, sowie Nuancen von schwarzem Lavastein. Ein dunkel-würziger, fast mystisch wirkender Duft ohne herausstechende Frucht, alles hüllt sich in feine Zurückhaltung. Weit entfernt in der Tiefe dieser Nase kommen auch ein wenig Eisen und Blut, Garrigue und Schwarztee durch. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die Sorte etwas vernachlässigt wurde, in Zeiten, in denen die Weine mit der lautesten Frucht oft den meisten Eindruck schinden. Aber das macht den Wein für mich gerade besonders interessant, denn Fruchtbomben gibt es zur Genüge. Dieser Wein macht neugierig in seiner subtilen Art, seiner würzigen Eigenwilligkeit, seiner bedeckten Komplexität und seiner individuellen Aromatik. Das karge Terroir mit den steilen Felsklippen kommt in den Sinn, die alten Rebgärten auf den steinigen Böden - der Wein erzählt von seiner Herkunft, und das ganz ohne vordergründige Frucht, sondern auf eine bezaubernd leise, eigenartig-würzige Art. Im Mund geht es ebenso eigenwillig zu. Extrem fein, fast zart schwebt der Wein über den Gaumen, alle Geschmacksnerven streifend, auch hier schwer zu greifen. Wieder diese sehr subtile rote Frucht, ein wenig Granatapfel, rote Kirsche, ein paar Kräuter, aber alles ultrafein und schwebend. Eine erfrischende Säure durchzieht die samtig-leichte Textur, unglaublich schwebende Tanninstruktur. Quasi ein Hauch von einem Wein, aber dazu eine, ob dieser ultrafeinen Texturiertheit, kaum zu glaubende aromatische Intensität, die sich in eine große Länge ausdehnt. Das ist in dieser Eigenart eigentlich mit nichts wirklich vergleichbar. Total eigenständig und hochindividuell in dieser granatapfeligen, kirschigen Subtilität, in dieser Finesse, in diesem sich nur durch Nuancen ausdrückende und doch schiebenden Aroma. Der Wein ist in seiner Leichtigkeit und finessereichen Zartheit äußerst angenehm zu trinken, unaufgeregt, unanstrengend bei gerade mal 12% Alk. Entweder man zerbricht sich den Kopf, in welche Kategorie man das einordnen will, oder man genießt einfach diese ultrazarte Schönheit, und lässt sich von ihrer unkonventionellen Art umhüllen und erfrischen. Ein Rotwein für Understatement- und Finessetrinker mit genialem Fluss und irgendwie grandios, mit diesem individuellen, eigenartig mystischen Charaker. 95+/100

93
/100

Parker über: Sumoll

-- Parker: Even paler and more ethereal, the 2015 Sumoll is indeed lighter and seems to have less alcohol and a more vibrant personality, with refreshing acidity and fine chalky tannins that provide for a nice textured palate. It's polished and sleek, but it has stuffing and balance to develop in bottle for a few years. 3,261 bottles were filled in June 2016. 93/100

91
/100

Falstaff über: Sumoll

-- Falstaff: Komplexer, urwüchsiger Duft: Kräuternoten, Karamell, Orangenschale, Hagebutte, Süßkirsche. Am Gaumen gleichermaßen saftig und fest, eine eher dezente Tanninmenge korreliert mit der eher hellen Farbe. Feiner Säurenerv, ein Roter mit urtümlicher Eleganz bei deutlich mineralischer Tönung. 91/100

Mein Winzer

Can Rafols dels Caus

Carlos Estevas erste Versuche in Sachen Weinbau fanden auf der Insel Menorca statt. Doch richtig los ging es für ihn erst im Jahr 1979 als er das Weingut seines Großvaters in Garraf übernahm, einer rauen Küstenregion im Umland von Barcelona.

Sumoll 2015