Lobenberg: Der Bürgstadter Berg zieht sich ins Erftal hinein, was ein kühleres Seitental des Maintals ist. Das kleine Flüsschen zieht sich vor Centgrafenberg und Hundsrück entlang. Hier ist es kühler als am Hang in Klingenberg. Der Gutsspätburgunder wächst zu über 90 Prozent in Bürgstadter Lagen, 30 bis 40 Jahre alte Reben in eigens dafür vorgesehenen Parzellen. Zudem gehen die jüngeren Reben aus den Bürgstadter Grands Crus hier mit ein. Spontan vergoren und ausgebaut für 16 Monate in burgundischen Barrique-Fässern. Sehr dunkle Kirschnase, dunkelbeerig, schwarzkirschig, rote und dunkle Waldbeeren, sehr intensiv, reich und kraftvoll. Man spürt die Konzentration des Jahres. Geringe Erträge aus sehr kleinen Träubchen. Im Gegensatz zu 2018 wurden die 19er und 20er etwas später gelesen, da es durch Trockenheit etwas Reife-Verzögerung gab. Dadurch wurden die 20er in etwas kühleren Herbsttemperaturen gelesen werden konnte. Der Jahrgang steht irgendwo zwischen 2018 und 2019 in seiner Art, mit der dunkelbeerigen, hedonistischen Frucht von 2018 und der etwas frischeren, straffen Art von 2019. 2020 ist unglaublich köstlich, sehr präsent, sofort da, nimmt den Trinker direkt in den Arm. Was für ein schöner Wein. 93/100