Lobenberg: Der Bürgstadter Berg zieht sich ins Erftal hinein, was ein kühleres Seitental des Maintals ist. Das kleine Flüsschen zieht sich vor Centgrafenberg und Hundsrück entlang. Hier ist es kühler als am Hang in Klingenberg. Der Gutsspätburgunder wächst zu über 90 Prozent in Bürgstadter Lagen, 30 bis 40 Jahre alte Reben in eigens dafür vorgesehenen Parzellen. Zudem gehen die jüngeren Reben aus den Bürgstadter Grands Crus hier mit ein. Spontan vergoren und ausgebaut für 16 Monate in burgundischen Barriques Fässern. Sehr feine Kirschnase, duftig und zart, rote und dunkle Sauerkirsche, Johannisbeerstrauch, Rosmarin, rotfruchtig und enorm frisch. Sehr versammelt und konzentriert. Der Ertrag war sehr gering in 2019, es wurden unter 30 hl/ha geerntet, was natürlich dramatisch niedrig ist für einen Gutswein. Die niedrigen Erträge zeigen sich deutlich im Mund, hier kommt schon richtig guter Schub aus herbsaftiger, griffiger Rotfrucht, Sauerkirsche, Cranberry, Lorbeer, wunderbar feinsäuerlich und animierend, was den Tradition auf der Zunge tanzen lässt. Feingliedrig und kühl gebaut, auf griffigen, ganz feinen Tanninen entlanglaufend. schlanker und weniger drückend-schwarzfruchtig als 2018, wieder sehr viel klassischer wirkend in seiner saftigen roten Sauerkirsch- und Waldbeerenfrucht. Ein sehr schicker Wein! 93/100