Lobenberg: Diese Weine um Oberbergen sind ob des vulkanischen Terroirs einzigartig. Unverwechselbar wie die Weine von der Ahr, einzigartig und wegen ihres speziellen Fruchtausdrucks und des speziellen Terroirs sehr ursprünglich deutsch in ihrer Art, nirgendwo anders zu verorten. Der Steinriese hat allerdings ein sehr helles, kalkhaltiges Vulkanfelsterroir, was ihn deutlich von Friedrich Kellers GGs unterscheidet. Deshalb hat er sich auch 2018 erstmals dazu entschieden die Parzelle separat abzufüllen und er ist direkt zum gesuchten Durchstarter geworden, ein Riesenerfolg. Der Steinriese wirkt verschlossener, zurückhaltender in der Nase als der Schlossberg. Er zeigt deutlich weniger Frucht als die GGs, ist mineralischer angetrieben, eisenwürzig, kalkig, graphitig, in der Mineralität fast ein wenig an die Nordrhône erinnernd. Der Steinriese hat nochmal eine ganz andere, viel kernigere, ergreifendere, vibrierendere Säurestruktur. Die Tanninstruktur kommt langsam aus dem Untergrund angeschlichen und beißt sich dann mit kompromissloser Graphitmineralität am Gaumen fest, dunkel, herbsaftig, gebaut wie ein Felsen. Das ist kein lauter Wein, aber er hat eine faszinierend schwerelose Intensität. Es ist, trotz seiner großen Feinheit und eleganten, dezenten Aromatik, sicher der strukturierteste und fesselndste Wein in Friedrich Kellers Range. Ein großer Spätburgunder, der zur ersten Reihe in Deutschland gehört und aufgrund der geringen Produktion auch ein rares Sammlerstück ist. 97-100/100