Lobenberg: Klassischer Saumagen-Untergrund. Kalkmergel auf Kalksteinfels. Komplett französische Klone, Dichtpflanzung, bio, spontan und offen vergoren mit 25 Prozent ganzen Trauben. Dann der Ausbau für 17 Monate im französischen Barrique. Die Füllung erfolgt erst im Juli 2020. Ertrag nur 22 Hektoliter pro Hektar. Der Wein ist durchgegoren auf 0,1 Gramm Restzucker bei famosen sechs Gramm Säure. 2017 hatten wir die Rotweine von Rings probiert, aber uns noch nicht entscheiden können sie aufzunehmen. 2018 ist aber jetzt endgültig der Startschuss weil Rings einfach zur creme de la creme der deutschen Pinots gehört. Die Nase ist eindeutig Burgund, das ist sehr Gevrey Charmbertin. Tolle Schwarzkirsche mit etwas Schlehe und Sauerkirsche darunter. Viel Kalkstein. Natürlich eine leichte Holznote. Erst langsam kommt süße rote Kirsche dazu. Der Wein ist unglaublich saftig und lecker, fast wollüstig. Ich weiß nicht, was diese Nordpfälzer tun. Das ist bei Philipp Kuhn genau das Gleiche, so jetzt auch bei Rings. Das sind zwei Weingüter, die dem Hedonismus komplett verschrieben sind. Beide Weingüter und Inhaber durchaus Typen mit unglaublich viel Lebensfreude. Und das merkt man diesem Wein an. Der Wein tritt in den Mund und explodiert förmlich. Man bedenke: Er hat keinen Restzucker, er hat eine hohe Säure und trotzdem hat er diese wunderschön intensive Kirsche, Zwetschge und eine famose Süße. Der Abgang dann Richtung Sauerkirsche. Die rote Kirsche verschwindet, die schwarze Kirsche verschwindet langsam. Sauerkirsche und sehr frische Zwetschge, aber voluminös bleibend. Dicht und üppig. Für einen Gevrey Chambertin fast zu üppig und fast zu frisch. Das ist ein famoser und unglaublich leckerer Pinot. Die Rings-Brüder schließen auf zu den Großen in Deutschland. Und obwohl ich ihn das erste Mal nehme, muss ich fair bleiben und sie gleich richtig beurteilen, so wie sie es qualitativ auch verdient haben. 98-100/100