Lobenberg: Komplett auf Muschelkalk gewachsen, Reben 20 bis 30 Jahre alt. Da war ich jetzt sehr gespannt, denn 2016 war in Deutschland im Spektrum so ziemlich das Beste, was in Deutschland je produziert wurde. 2015 und 2016 wetteifern da um die Krone. Aber was kann 2017? Dieser 2017er ist auf jeden Fall zum Reinspringen schön. Er hat so satte Himbeere und Erdbeere. Lässt kaum Platz für etwas Zwetschge und rote Kirsche. Der Wein ist mit nur 35 hl/h geerntet. Also recht niedriger Ertrag. Reif, aber nicht überreif, sondern tendenziell frisch und eher früh gelesen. Und trotzdem hat er diese Erdbeere und Himbeere. Noten von sehr reifer Frucht. Er ist in einem Preisbereich, der ja auch nicht weh tut. Wenn der Mund hält was die Nase verspricht, dann kann es ja toll werden. Der Mund wirkt dann sogar etwas erwachsener. Er behält Erdbeere und Himbeere, bekommt aber sehr viel mehr rote Kirsche, sogar ein wenig Sauerkirsche und Schlehe dazu. Ein wenig Graphit, ein wenig vom Kalkstein stammendes Salz. Es wird kein großer Spätburgunder, es bleibt eher ein extrem leckerer Spätburgunder. Aber mit einer durchaus erwachsenen Struktur im Mund und einer guten Länge. Das ist in diesem Preisbereich ziemlich perfekt. 93+/100