Lobenberg: Der erste Rotwein des Hauses. Der Wein wird ausgebaut im 600 Liter Halbstückfass – neues Holz. Spotanvergärung. Verbleib für 12 Monate auf der Hefe ohne Batonnage. In den Lagen Schlossberg und Rottland stehend. Dieser französische Klon ist verblüffend. Er steht nicht in den berühmten Rüdesheimer Lagen oder in Assmannshausen, sondern steht ziemlich weit oben und hat eine total kühle Stilistik. Sehr rauchig und schwarz. Holunder als erste Nase. Auch ein bisschen Vogelbeere. Schwarzwürzig, verbranntes Fleisch. Sehr rauchig, ein kleiner Tick Cassis dahinter. Aber wenig Süße, wenig Zugeständnisse, wenig Kompromisse. Wow, im Mund ein schon ziemlich irrer Antritt. Schon ein sehr erwachsener Pinot. Ein französischer Pinot, aber ein Pinot, der aus irgendeiner dunkelfruchtigen, würzigen Ecke stammt. So etwas wie Morey Saint Dennis oder Corton. Im Mund neben Holunder auch ein bisschen Brombeere, Cassis, helle Lakritze, Schiefer, viel Schwarzkirsche. Sehr erwachsen und gradlinig. Sehr eindrucksvoll, kein Riese aber ein imposanter Pinot Noir, der für relativ kleines Geld unheimlich viel hermacht. Ich bin sehr begeistert von dieser etwas strengeren, sehr kühlen Version eines schwarzen Pinots. 94-95+/100